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1. Das Altertum - S. III

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Geschichtliches Unterrichtswerk, zunchst fr Oberlyzeen und tudienanstalten herausgegeben unter Mitwirkung von Professor Dr. Meister - Mnster. y ^ y Lehrbuch der Geschichte :.2>5s=er I. teil Das Altertum. Bearbeitet von Dr. I. Ksters Oberlehrer am ftt. Gygeum mit Obetlygeum in 6ffen a. Ruhr. Cath. Mller Vberlehreriu am Lyzeum mit Oberlyzeum u. realgymrt. Stuienanftalt . in Mnster i. Id. eorg- E. k i - smu fr internationale Schulbuchv. iv;ng Brmsel .. g Schulbutthbiolhithek \i5 i|fc 1913. Verlag von Heinrich Schnings Mnster (Idestf.)

2. Das Altertum - S. V

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
"T Worwor t. Das vorliegende Lehrbuch der Geschichte ist nach den Bestimmungen der die Neuordnung des hheren Mdchenschulwesens vom 18. August 1908 ausgearbeitet worden und in erster Linie sr Oberlyzeum und Studienanstalt bestimmt. Die Stoffverteilung auf drei Teile ist nach den Vorschriften fr die Oberlyzeen getroffen; diese uerliche Anordnung hindert jedoch nicht die Verwendung des Buches auch fr Studien-anstalten und fr Lehreriunen-Seminare. In dem ersten Bndchen ist auer der Einfhrung die griechische und rmische Geschichte von Dr. Ksters bearbeitet; die germanische Zeit hat Frl. Oberlehrerin C. Mller geliefert, und die orientalische Geschichte rhrt von Prof. Dr. Grimme her. Ferner erfreute ich mich der dankens-werten Hilfe des H. Dr. Seb. Wenz, der auch eine Korrektur gelesen hat. Besonderer Wert ist darauf gelegt, da die Benutzer des Buches ein allgemeines geschichtliches Verstndnis der Gegenwart aus der Ver-gangenheit gewinnen. Deshalb kam es auf die allgemeinen Zusammen-hnge, auf die Darlegung groer Entwicklungsreihen an und auf die besondere Betonung dessen, was Bedeutungswert fr die Folgezeit hatte, was vorbereitend fr weitere geschichtliche Wandlungen wurde. Die Einzelheiten der Kriege muten daher zurcktreten gegenber der ein-gehenderen Hervorhebung der allgemeinen kulturellen Faktoren sowohl auf dem Gebiete der geistigen als der materiell-wirtschaftlichen Kultur. Die Kulturgeschichte ist deshalb bevorzugt worden; Verfassungs-und Wirtschaftsgeschichte nehmen einen breiten Raum ein und die geistige Kultur auf dem Gebiete der Kunst, Literatur, Philosophie und Religion ist ausgiebig zur Darstellung gelangt. Insbesondere ist auch die Stellung der Frau in der Geschichte gebhrend bercksichtigt worden. Um zu zeigen, wie unsere geschichtliche Kenntnis im einzelnen zustande kommt, zugleich aber auch um die Anleitung zur selbstndigen

3. Das Altertum - S. VI

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Vi Lektre einer engeren Auswahl von Quellen und wissenschaftlichen Werken zu frdern, haben wir greren Abschnitten kurze bersichten der die zugrunde liegenden Quellen und die wichtigste Literatur in Kleindruck vorangeschickt; auch sonst ist hier und da eine charakteristische Quellen-stelle angefhrt worden. Immerhin ist bei der Anlage dieses Lehrbuches von der Annahme ausgegangen worden, da es heutzutage auf den hheren Klassen und dazu gehren Oberlyzeum und Studienanstalt - keinem Lehrer mehr einsallen wird, das Pensum des Schuljahres aus die Seiten des Lehrbuches nach der Anzahl der verfgbaren Stunden zu verteilen, und sich nun Stunde fr Stunde auf Abfragen des Pensums zu beschrnken. Der Individualitt mu mehr Rechnung getragen werden. Der Lehrer mu auswhlen; einmal eine Partie kursorisch durchnehmen, um dann eine andere eingehender zu behandeln. Es knnen ganze Seiten dem Privat-fleie der Lernenden anheimgestellt werden, so da fr bestimmte leichtere Abschnitte eine Wiederholung des auf der mittleren Stufe Erlernten in groen Zgen und unter Bezugnahme auf bestimmte Richtpunkte ein-treten krinte. Es kommt nicht so sehr auf das Einprgen in das Ge-dchtnis an als auf die Erzeugung von historischem Sinn. Freude und Interesse an den geschichtlichen Zusammenhngen wird aber mehr geweckt durch Selbstttigkeit, durch Vergleichen und eigenes Finden. Man lege daher greren Wert aus Referate der ausgewhlte Partien und Privat-lektre. So mge denn dieses Buch geschichtlichen Sinn erwecken und zu einer verstndigen geschichtlichen Bildung bei unserer weiblichen Jugend beitragen. Die Frauen sind heute mehr als frher berufen, an den Aufgaben der Gegenwart mitzuwirken, mgen sie es tun auf einer sestver-ankerten geschichtlichen Grundlage. Meister.

4. Das Altertum - S. 6

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
Lebensweise Das Mittelmeergebiet ist gleich weit entfernt von der erschlaffenden ppigkeit der Tropen wie von der Ungunst arktischer Gebiete, wo der Mensch ganz ausgehen mu in der Sorge um Leib und Leben. Gleich-wohl fordert das Dasein hier genug Arbeit, wenn auch nicht in dem-selben Mae wie in unseren Breiten. Das Klima befrdert in weitgehender Weise den Aufenthalt im Freien; das Familienleben tritt daher bei entwickelter Kultur zurck hinter dem ffentlichen Leben, das Wohn-Haus hinter den stdtischen oder staatlichen Prachtbauten. Wie bei uns das Rathaus, so ist dort ein freier Platz, in Rom z. B. das Forum, der Mittelpunkt der Stadt. Das geringere Nahrungsbedrfnis, niedrigere Ansprche an Wohnung und Kleidung, meist reichliche Ernten und dazu noch im Altertum die ausgedehnte Verwendung der Sklavenarbeit er-mglichten die Mue (schola), um aus dem Stadtplatz sich mit Fragen der Kunst, der Wissenschast und vor allem der ffentlichen Angelegenheiten zu beschftigen. Daraus erklrt sich die Wertschtzung und Aus-bildung der Redekunst. Iii. Der Gang der mittellndischen Kultur. Einteilung der Geschichte. Ursprung der ist bezeichnend, da die lteste Kultur unserer Geschichte eine Kultur. Bewsserungskultur ist. In regenlosen Gegenden, wie Mesopotamien, wo das ntige Wasser nur durch Flsse geliefert wurde, waren die Menschen zu knstlicher Berieselung, d. h. zur Sehaftigkeit und zur Arbeit gezwungen, und die Gemeinsamkeit der Arbeiten und Interessen befrderte die ersten staatlichen Bildungen. Die duich niedrigen Wasserstand hervorgerufenen mageren Jahre" erzeugten den Spartricb. Damit war auch in besonders gnstiger Weise der Grund gelegt zu einer Klassenbildung der Besitzenden, die durch ihren Reichtum freie Zeit und Mittel fr Kunst und Wissenschast gewannen. Verschiebung I Die Wiege unserer Kultur steht mithin am Rande der Wste in der Kultur, regenloser Stromoase. Von Hier verschob sich der Schwerpunkt in die eigentlichen Mittelmeerlnder mit Winterregen, wobei die Kultur nach Staat, Siedelnng, Wtschaft und Recht sich den neuen Verhltnissen an-passen mute. Damit war eine Umformung verknpft, die eine ber-tragung in die klimatisch so ganz anders gearteten Gegenden Nord-West-Europas mit niedrigen Temperaturen und Regen zu allen Jahreszeiten ermglichte. Einteilung der Danach ist der erste Abschnitt des Altertums eine Geschichte des Geschichte, vorderen Orients, vorzglich der Semiten in Babylon und der Hamiten

5. Das Altertum - S. 14

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
14 Sdbabylonien wieder eigene Wege unter Fhrung der Stadt Lagasch, die unter dem baulustigen König Gudea (2340) ihre hchste Blte er-reichte. Bald nachher fhrte eine neue femitifch-amoritische Einwanderung Babylon, zur Grndung des Reiches von Babylon durch Sumuabu (gegen 2060); seine Dynastie, die erste der 10 Dynastien der Stadt Babylon. Hammur^bi. brachte den grten Herrscher hervor, den Babylon gesehen hat, Ham-1958-1916 murbi (19581916), einen Zeitgenossen Abrahams. Er vereinigte in sich den Kriegshelden, der die in den Sden eingedrungenen Elamiter Vertrieb, mit dem friedlichen Organisator, dessen Ziel Regelung des Staats-Wesens in allen seinen Teilen war. Das beweisen seine an den Statt-Halter des Sdens, Sin-iddinam gerichteten Briefe, die ein glcklicher Zufall uns erhalten hat; noch mehr aber sein Rechtsbuch, der sog. Codex Hammurabi, worin das gesamte Privat- und Strafrecht in bestimmte, wohldurchdachte Formeln gebracht worden ist. Dieses Rechtsbuch blieb bis zum Ende der babylonischen Kulturperiode in Kraft und hat auch viele sptere Rechtsysteme wohlttig beeinflut. Die Hammurabidynastie nahm ein jhes Ende infolge eines Ein-falles kleinasiatischer Völker (Hethiter) in Nordbabylonien. Die dadurch bewirkte Schwchung des Landes benutzten die Kper, ein im Zagrosgebirge hausender Volksstamm, um sich des Thrones von Babylon zu bemchtigen. Da die babylonische Kultur sehr bald ihre Wildheit bndigte, so gereichte ihre 500 Jahre whreude Herrschaft dem Lande zum Segen, und Babylonien hielt sich so lange als die Gromacht des Orients, Assyrien, bis ihm in dem Nachbarstaate Assyrien ein Rival heranwuchs, der bei geringerem Interesse fr geistige Kultur, aber grerer Kriegstchtigkeit infolge der zielbewuten Politik feines Knigsgefchlechtes sich zur Geiel aller seiner Nachbarn entwickelte. Der lteste Mittelpunkt dieses Staates war die Stadt Assur am rechten User des Tigris (neuerdings von den Deutschen wieder ausgegraben); hier herrschten schon um 2000 Kleinknige, die lngere Zeit von Babylon, dann von den in Mesopotamien ansssig gewordenen Hethitern ober Mitanni beeinflut wurden und erst nach 1400 eigene Politik betrieben. Die Fhrung des Orients bekam Assyrien zum erstenmale unter Tiglatpilesar I. Damals wurden sr kurze Zeit Armenien bis zum Wan- und Urmiasee, ganz Mesopotamien, das nrdliche Syrien, endlich Nordbabylonien von Assur aus regiert. Das so schnell Erworbene hatte jedoch keinen Bestand; bald nach 1000 v. Chr. vermochten weder Assyrien noch das von ihm wieder losgetrennte Babylonien bestimmend in die Geschicke der nrd-lichen und westlichen Völker einzugreifen.

6. Das Altertum - S. 16

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
- 16 bracht hatte, und anfangs nur von seinem Stamme Juba, spter auch von den nordisraelitischen Stmmen als König anerkannt wurde. Er wandte nicht nur die Philistergefahr endgiltig von Israel ab, sondern machte sich auch die Edomiter, Moabiter und Ammoniter tributpflichtig. Durch ihn bekam das Reich seinen festen Mittelpunkt in der Bergfestung Jerusalem, die er den Jebusitern abnahm. Sein feingebildeter, aber Saiomon prunkliebender Sohn Salomon (970932) behauptete im allgemeinen den Besitz seines Vaters; doch entfremdeten die fr seine kostbaren Bauten (Tempel und Knigspalast) und seine Hofhaltung dem Volke auferlegten Steuerlasten ihm die Herzen vieler Israeliten, so da es gleich nach seinem Tode zum Absall der 10 Nordstmme vom Davidsreiche und zur Er-richtung eines Konkurrenzreiches (mit der Hauptstadt Sichem und spter Samaria) kam. Dieses Nord reich (Israel) hatte zwar den Vorzug grerer Bevlkerungszahl, wurde aber durch die Nachbarschaft der Staaten Phnizien und Damaskus in seiner freien Entwicklung stark gehindert und war den Angriffen der Affyrer, als diese ihre Expeditionen gegen den Westen wiederaufnahmen, zuerst ausgesetzt. Nachdem es von Salmanssar Ii. 842 zur Tributzahlung gezwungen worden war, lavierte es, gedeckt durch Damaskus, noch der 100 Jahre zwischen Freiheit und Unterwrfigkeit hin Damaskus, und her. Bald nach der Eroberung von Damaskus (732) rckte ein assyrisches Heer vor die Stadt Samaria, die nach dreijhrigem Wider-stnde sich ergeben mute (722). Die Bevlkerung wurde nach Medien berfhrt, wo die sog. verlorenen 10 Stmme Israels" mit dortigen Vlkern verschmolzen. Kolonisten aus verschiedenen Lndern des Ostens legten im Lande Israel den Grund zu einem neuen Volkstypus, dem samaritanischen. Im Sd reiche (Juda) lebte mit der Dynastie Davids auch die Tradition seiner Regierungsweise weiter, so da seine Geschichte, wenn auch keine besonderen Hhepunkte, so doch keine strenden Wechselflle zeigte, bis die auf den Besitz des ganzen Durchzugslandes von Mesopo-tarnten bis gypten gerichtete Politik Assyriens und Babyloniens auch ihm gefhrlich wurde. (Das Nhere siehe unter c.). c) Assyrien als Gromacht (885606). Die Wiederaufrichtung Affyriens war das Werk Asfurna.firpals (885860), der infolge glcklicher, aber uerst blutiger Kriege Ar-menien, Mesopotamien und Nordsyrien an Assyrien kettete. Salma-nssar Ii. (860825) setzte alle Kraft daran, Palstina zu erobern; doch trotz gelegentlicher Erfolge scheiterte sein Bestreben an dem hart-nckigen Widerstnde der mchtigen Stadt Damaskus. Erst Tiglat-

7. Das Altertum - S. 28

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
28 13^2 :1 standen. Die groen babylonischen Städte waren die Sitze eines ausgedehnten Handelsverkehrs und die Mrkte fr die Waren der ganzen vorderorientalischen Welt. In gypten entwickelte sich das Knigtum um die Mitte des 2. Jahrtausends zur Despotie, die alle Rechtender Untertanen, mit Ausnahme derer der Priester, beseitigte. Die an den Pharao zu entrichtenden Abgaben verschlangen den ganzen Gewinn des Landbaues und machten die Entwicklung eines wohlhabenden Mittelstands, wie er im vorderen Orient bestand, unmglich. Da in gypten die Bodenprodukte den Wertmesser abgaben, und die groen Goldbestnde, der die der Hof verfgte, nicht als werbendes Kapital benutzt wurden, so blieben Handel und Verkehr fo lange auf niedriger Stufe stehen, bis griechischer Geschftsgeist die Bodenprodukte gyptens auf den Weltmarkt brachte.

8. Das Altertum - S. 33

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
33 gischen Meeres bis nach Kreta, das bald zum Mittelpunkt der mykenischen Kultur wurde. Die Aoler besiedelten schon frhzeitig den Norden Kleinasiens (Troja. 6. Schicht.); ihre Kolonisation ging aus von to^^eon dem sprichwrtlich reichen Orchomenos in Botien, einem uralten Handels-Platz und Herrschersitz, mit dem die Sage vom goldenen Vlie und vom Argonautenzug verknpft ist. Die Palste aus dem durch seine insulare Lage geschtzten Kreta, tretet, besonders in Knosos und Phaistos, waren offen und unbefestigt. Es befanden sich darin Wasserleitungen, Badestuben, Sle und ein Gewirr von Gngen (Labyrinth). Breite Treppen vor dem Opferaltar, die vielen Zuschauern die Teilnahme an der Kulthandlung ermglichten, scheinen das Urbild des griechischen Theaterbaues zu sein. Tiryns, Mykene Mykene^ und andere Städte des Festlandes waren dagegen stark befestigte Burgen und ~Lin3n~' wie das Homerische Troja, dessen Mauern 5 m breit sind. Die Unter-bauten waren von mchtigen ,Zyklopischen" Bruchsteinen auf-gefhrt und mit Lehm und kleinen Steinchen ausgefugt, während die Oberbauten aus getrockneten Ziegelsteinen bestanden. Zur Entlastung des Tragbalkens der Tre wurde, wie bei den gyptischen Pyramiden-kammern, ein dreieckiger Raum ausgespart, der hufig mit Skulpturen verziert war (z. B. das Lwentor in Mykene). Aus gypten hatte man auch die auf einem Stein sich erhebende Holzsule. In der Mitte des Hauptsaales befand sich ein runder Herd, der von Sulen umgeben war; diese trugen einen berhhten Teil der Decke, so da das Licht Zutritt hatte wie in den gyptischen Tempeln. In Mykene sind in den Fels gehauene Schachtgrber erhalten mit Totengaben, goldenen Toten-masken. Bechern u. dgl., und ferner groe Kuppelgrber (Schatz-haus des Atreus). Die Totenmasken weisen ebenso wieder auf gypten wie die in den guten Wandmalereien der Palste auftretenden Papyrus-stauden, während Stierleiber mit Menschenantlitz an Assyrien und Babylon erinnern. Auer Baukunst, Malerei und Skulptur blhten Keramik. Weberei, Holzschnitzerei und auch die Metallindustrie; Dolchklingen mit der Darstellung von Lwenjagden und hnliche Dinge beweisen das (vgl. Daidalos). Merkwrdigerweise Haffen die Mykener bereits eine eigene, bis jetzt noch nicht entzifferte Schrift besessen, eine Bilderschrift und eine Linearschrift; anderseits scheinen sie aber die Sitte, aus Ton-tselchen zu schreiben, wiederum dem Orient entlehnt zu haben. Es haben also mannigfache Berhrungen mit dem Morgenlande stattgesunden. Es blieb aber bei der Anregung; das zeigt die durchaus realistische Kunst, wo jede sklavische Nachahmung und jede Erstarrung fehlt. Da die griechische See- und Schiffersprache frei blieb von Ksters-Mller, Lehrbuch der Geschichte des Altertums. 3

9. Das Altertum - S. 38

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
38 Demeter. die Nhrmutter Erde, der alles durchleuchtende und darum die Zukunft erkennende Licht- und Orakelgott Apollo (Delphi), die Mond- und Jagdgttin Artemis, der lahme und scherzliebende Feuer-gott Hephaistos Pallas (Lanzenschwingerin) oder Promachos (Vor-kmpferin) Athene, die Jungfruliche (Parthenos) Gttin von Wiffen-schaft und Kunst, auch der Kriegskunst, der rauhe Kriegsgott Ares, die Liebesgttin Aphrodite (Jstar, Astarte). die Herdgttin Hestia und der Gtterbote Hermes, zugleich Gott des Handels und der Diebe. Niedere Gott- Auerdem gibt es noch eine Menge von untergeordneten Gottheiten; Seiten. ^e Morgenrte, ffnet die Pforten des Olymp und lt den Sonnenwagen des Helios heraus. Die Jugendgttin Hebe reicht Nektar. Ganymed Ambrosia; Iris. die Botin der Himmelsgttin Hera, spannt den bunten Regenbogen. Die Chariten ergtzen dnrch ihre Anmut, die neun Museu singen und tanzen zum Spiel Apollos, die drei geschmckten Hren wenden das Jahr, und der kleine Liebesgott Eros. Aphrodites Sohn, sieht zu. wen er mit seinem Pfeil verwunden kann. Der freundliche und jugendliche Weingott Dionysos erheitert auf seinem Zuge die Menschen. In seinem Gefolge befinden sich die geschwnzten und neckischen Satyrn und zuweilen der Hirtengott Pan. der gehrnt, behaart und ziegensig ist und im Schweigen des Waldes die Menschen erschreckt. Die Unterwelt. Die Unterwelt ist umflossen vom Styx. der den der Fhrmann Charon die von Hermes herbeigefhrten Toten hinberrudert. Der dreikpfige Hund Kerberos bewacht den Eingang, indem er alle herein-, aber niemand hinauslt. Der Beherrscher der Unterwelt ist Hades, dem das Getreide gehrt, solange es sich noch unter der Erde befindet; sein Beiname Plnton (Reichtum, Fruchtslle) deutet noch den nrsprng-lichen Zusammenhang an. Seine Gemahlin Perseph^ne. die ge-raubte Tochter der Demeter, gehrt ihm, wie das Getreidekorn, nur einen Teil des Jahres; wenn die Blumen sprieen, kehrt sie wieder zur Ober-welt zurck. In der Unterwelt wohnen auch die Er in Yen oder Eume-niden, die als Rachegttinnen die Gewissensqualen vorstellen. Schicksal In demselben Mae, als sich die staatliche Ordnung gegenber der und Glck. Willkrherrschast einzelner durchsetzte, schrieb man auch der Moira oder dem Schicksal, in bertragung menschlicher Verhltnisse auf die Gtter-welt. Macht der die Götter zu. Das Schicksal legt die Grundlinien des menschlichen Lebens fest, ohne da die Götter es ndern knnen; der erzrnte Poseidon kann die dem Odysseus bestimmte Heimkehr nur ver-zgern, nicht aber verhindern. Nach Hesiod gibt es drei Moiren; Klotho spinnt den Faden. Lchesis teilt die Fden dem Menschen zu. und tro-

10. Das Altertum - S. 39

1913 - Münster (Westf.) : Schöningh
39 pos zerschneidet den Faden und damit das Leben. Man glaubte sogar, da das Schicksal den herrschenden Gttern, den Kindern der Zeit, den Untergang bereiten wrde. Als dann gar im Zeitalter der griechischen Ausklrung und der Zersetzung des alten Glaubens in der Glcksgttin Tyche, dargestellt aus rollendem Rad oder rollender Kugel, der Zusall allgemein verehrt wurde, da war der Glaube an eine leitende Vorsehung der Götter vollends erschttert und untergraben und die griechische Welt reif fr eine neue Religion, fr den unbekannten Gott, defsen Altar der Apostel Paulus bereits, vorfand. Vorher aber fachte man Befriedigung und Unsterblichkeit in fremden besonders orientalischen Religionen oder geheimen Kulten, wie in den Eleusischeu Mysterien. Diese Mysterien bestanden aber nicht in Mysterien. Geheimlehren, sondern in Auffhrungen aus dem Leben im Jenseits und dem Leben der Götter, besonders der Demeter und ihrer Tochter, unter-sttzt durch prchtige Ausschmckung, durch Musik und andere gemt-erhebende Mittel. Allgemeine Feste waren unter anderen die athenischen Panathenen gefte. zu Ehren der Athene, ferner die Olympischen und Nemeischen Spiele zu Ehren des Zeus, die Jsthmischen bei Korinth zu Ehren des Poseidon und die Pythischen bei Delphi zu Ehren des Apollo. Iv. Staatliche und wirtschaftliche Entwicklung (1100-500). Die Huecen. An gleichzeitigen Quellen ist groer Mangel, wenn man absieht von den kurzen Hinweisen in orientalischen Berichten. In vielen Fllen ist man angewiesen auf Analogieschlsse oder auf Rckschlsse aus staatlichen und gesellschaftlichen Einrichtungen und sprachlichen und geographischen Verhlt-nissen. Fr die Kenntnis der Zustnde liefern die D i ch ter viel Material: auer Homer besonders Hesid (um 700), Archilochos von Paros (7. I) und Alkaios von Mytilene (6. I.). Dazu kommen drftige Lokalchroniken, einige er-haltene Abschnitte aus der Weltgeschichte des Ep h o r o s (4. I.). Solons Gesetze und Gedichte, des Aristoteles Staat der Athener" und einzelne Be-merkungen anderer spterer Schriftsteller, so z. B. bei Herod6t (5. I.), Thuk.sdides (5. I.). Pausnias (2. Jahrh. n. Chr) und dem griechischen Geographen Strabon (1. Z. v. Chr.). Erschwert wird der Weg zur geschicht-lichen Wahrheit hufig durch das Bestreben der griechischen Scliristtteller, ic>re eigenen politischen Bestrebungen durch eine entsprechende Frbung der Bergan-genheit als die richtigen hinzustellen. So entstand das uns in Plutrchs Lebensbeschreibungen (um 100 n. Chr.) erhaltene Bild Lykurgs und seiner spartanischen Gesetzgebung im 4. Jahrh., als man an eine Reform des Staates in altspartanischem Sinne dachte. Wichtig fr die Beurteilung spartanischer
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